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Plagiocephalus – mein Baby mit dem schiefen Kopf

Kurz nach der Geburt unserer zweiten Tochter hat uns die Kinderärztin darauf aufmerksam gemacht, dass der Kopf unserer Tochter nicht symmetrisch sei. Meine Tochter kam mit sehr vielen Haaren auf die Welt, von daher ist mir das nicht so aufgefallen. Doch als sie es erwähnte, habe ich es auch gesehen und: Es hat mich wahnsinnig gemacht 😉 Ständig betrachtete ich von da an ihren Kopf und er sah von mal zu mal schiefer aus.

Neben der ästhetischen Seite gibt es allerdings auch eine Gesundheitliche. Und das auf verschiedenen Ebenen. Zunächst mal gingen wir zu einer großartigen Ostheopatin, die sich das Kind erst mal anschaute. Sie erkundigte sich nach der Geburt und nach der Geschwindigkeit. Ella ist durch Einleitung auf die Welt gekommen. Das hieß in ihrem Fall, dass es tagelang dauerte bis die entscheidende Phase endlich losging, aber dann ging es ratzfatz und sie schoss quasi raus. Und die Ostheopatin vermutete, dass es an der schnellen Geburt liegen könnte, dass sich dabei der Kopf verformt hat. Denn sie fühlte, dass sich die Schädelplatten übereinander geschoben haben und deshalb der Kopf „schief wächst“. Sie schob die Platten ganz sanft an die richtige Stelle und löste außerdem noch zwei Blockaden. Ella hat nicht geweint und lag sehr entspannt und neugierig da. Von daher: Macht euch keine Gedanken vor einer solchen Behandlung. Ella hat definitiv keine Probleme damit gehabt.

Die Kinderärztin empfahl neben des Besuchs bei der Ostheopatin außerdem noch die Kopfklinik in Heidelberg. Dort gibt es eine Sprechstunde speziell für Kinder, die mit solchen „Verformungen“ auf die Welt kommen. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit, dass die Schädelplatten verwachsen sind und deshalb der Schädel nicht richtig wachsen kann. Ich drücke das hier sehr leienhaft aus, aber ein Arzt kann das sicher noch mal genau erläutern 😉 Das ganze ist sehr gefährlich, da im Gehirn natürlich ein sehr großer Druck entstehen kann. In der Klinik wurde von Ella eine 3D Aufnahme erstellt, bei der ganz viele Messpunkte ermittelt wurde. Der Kopf wurde bis ins Kleinste vermessen. Dabei kam heraus, dass sie der Grad der „Schiefheit“ nur leicht sei und keine gesundheitlichen Bedenken existieren. Sollte sie eine „Lieblingsseite“ haben, auf der sie besonders gerne liegt, dann könne man auch mal über Physiotherapie nachdenken. Doch da hatte ich keine Bedenken, da sie ihren Kopf bereitwillig auf beide Seiten drehte. Außerdem stellte der Arzt eine andere Theorie zur Ursache an. Er vermutete, dass Ella im Mutterleib immer auf der gleichen Seite, möglicherweise auf meinem Beckenknochen lag. Das könnte auch sein, da sie tatsächlich im Bauch eine Lieblingsseite hatte und dort auch immer lag. Was letztendlich richtig ist, keine Ahnung, aber vielleicht haben auch keine Recht: Sowohl die Ostheopatin als auch der Arzt in der Kopfklinik.

Das war das, was die Medizin leistete, doch wir haben auch sehr viel gemacht. Wir haben Ella so lange wie möglich auf den Bauch gedreht, so dass möglichst wenig Druck auf der „platten“ Seite war. Nur nachts haben wir sie immer auf den Rücken gedreht (wegen plötzlichem Kindstod). Das hat sie alles echt gut mitgemacht. Ich weiß, dass sehr viele Babys ungern auf dem Bauch liegen, aber Ella hat es meistens gefallen. Und wenn es zu viel wurde haben wir sie eben mal wieder auf den Rücken gedreht. Das hatte übrigens den Vorteil, dass sie sehr gut trainiert ist und sich auch früh angefangen hat zu drehen (mit etwa 5 Monaten). Außerdem haben wir so ein Kissen mit Memory-Schaum gekauft. So war der Kopf in Rückenlage auch geschützt. Zudem haben wir immer darauf geachtet, dass sie viel in der Trage und nicht so oft im Kinderwagen/Babyschale lag.

Abschließend kann man sagen, dass das Thema jetzt mit 6 Monaten keine Rolle mehr spielt. Ihr Kopf ist fast symmetrisch und ich denke, die kleine Delle, die noch da ist, die verwächst sich sicher auch noch. Von daher: Mal wieder habe ich mir viele Gedanken gemacht, aber mal wieder war es eigentlich gar nicht nötig… 😉

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